Erfahrungsberichte Uganda 2022

Eine spezielle Fluchtsituation, die ein enges Geflecht an sozialen Verbindungen und Handelsbeziehungen ermöglicht

„Was immer der Südsudan für die Wiederaufnahme von Menschen in Zukunft zu bieten haben wird, der Charakter der offenen Grenzen und im besten Fall prosperierenden Beziehungen wird eine der Folgen der früheren Vertreibung bleiben.“

  • Erfahrungsbericht von Uwe Bergmeier, Leiter des Büros für Dialog und Partnerschaft im Südsudan, Misereor (Nairobi / Bischöfliches Entwicklungswerk der deutschen Katholiken)

Konstruktives und kooperatives Zusammenleben von Eingesessenen und Hinzugekommenen

„Mir imponiert das geduldige Ringen um eine gute Lösung, die nach drei Stunden gefunden wird. In einem Umfeld, in dem Spannungen und Verteilungskonflikte bestehen, gelingt es nicht nur in diesem Moment, zivile Konfliktbearbeitung erfolgreich durchzu-führen.“

Männer müssen miteinbezogen werden, damit Gleichberechtigung ein Erfolg für alle wird

„Die Teenagerschwangerschaften seien von 14% vor COVID auf 40% angestiegen. Oft würden die Eltern zurück in den Südsudan gehen und die Kinder zurücklassen. Die größeren tragen dann die Verantwortung für die kleineren Kinder und sind dann eben auch unbeaufsichtigt. Es gebe eine hohe Anzahl illegaler Abtreibungen.“

  • Erfahrungsbericht von Stefanie Engert, Akkreditierte parlamentarische Assistentin, MEP Hildegard Bentele, Europäische Volkspartei (Christdemokraten), Europäisches Parlament (Brüssel), Ausschuss für Entwicklung

Kinder und Opfer sexuellen Missbrauchs brauchen mehr Schutz

„Mich hat es sehr beeindruckt, wie eine fünfzigjährige alleinstehende Frau, die allein acht Kinder und sechs Erwachsene versorgt, ihr schweres Schicksal gemeistert hat und mit bewundernswertem Pflichtgefühl und Aufopferungswillen für ihre Geschwister und deren Kinder sorgte.“

Auch nach schweren Schicksalsschlägen weiter machen

„Die im Rahmen des Exposure und Dialogprogramms gewonnenen Erfahrungen und Eindrücke sind überaus vielfältig. Sie in Worte zu fassen, fällt auch nach einigen Wochen Abstand noch schwer. Die These, dass EDP „etwas mit einem macht“, hat sich bewahrheitet, - Das EDP hat mich fachlich und persönlich bereichert.“

Umgeben von Ressourcenknappheit und Perspektivlosigkeit setzte mein Gastgeber eine Initiative in Gang

„Es herrscht kaum Kriminalität. Lediglich hin und wieder wird die Polizei zu in Gewalt mündenden Auseinandersetzungen in Familien gerufen, die sie dann versucht zu schlichten. Ein weiterer auftretender Grund für Polizeieinsätze sind Selbstmordversuche.“

Der Elefant trägt seine Stoßzähne bis ins Grab - Vom Überleben und Mut machen in einem ugandischen Flüchtlingscamp

„In den 30 Jahren, während derer Ballia an verschiedenen Orten zwischen ihrer Heimat Südsudan und in Flüchtlingssiedlungen in Norduganda lebte, hat sie gelernt, sich und anderen zu helfen. Schon als Siebenjährige floh sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern das erste Mal nach Uganda.“

Von Expert*innen des Lebens, geplatzten Träumen und Inseln des Zusammenhalts

"Ob wir unsere Träume verwirklichen können, hängt so oft von den Umständen ab, in die wir geboren werden: Krieg oder Frieden? Reiches Elternhaus? Welches Geschlecht? Welche Hautfarbe? Welcher Teil der Welt? Gesund? Diese Machtstrukturen müssen wir in den Blick nehmen."

Über den Mut zwischen den Welten zu wandern

„Ein wesentlicher Unterschied zu dem Leben der Geflüchteten in Uganda und in Deutschland wurde mir durch die reine Gastfreundschaft der Host Communities bewusst. Es war ein Verschwimmen der Grenzen von Gast und Gastgebenden.“

  • Erfahrungsbericht von Celia Schiller, Extended Board Member, WIIS - Women in International Security; Fellow, BwConsulting (In-house consulting of the German National Forces / Bundeswehr)

 

Gesamter Newsletter "Einblicke EDP Uganda 2022"

“Flucht, sozialer Zusammenhalt und Resilienz - Zur Situation von Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden in Uganda"
EDP Uganda
10. bis 16. Juli 2022